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Shoutem Testbericht – Vor- und Nachteile des App-Baukastens

Professor

Wie man auf der Website von Shoutem lesen kann, hat das Unternehmen eine Mission: „Im Moment ist die Entwicklung einer mobilen App teuer, zeitaufwendig und vor allem großen Unternehmen vorbehalten” Und natürlich wird behauptet, die Lösung für dieses Problem zu haben. Aber stimmt das auch?

Auf den ersten Blick bietet der Shoutem-Baukasten eine Reihe von überzeugenden Funktionen, die man für eine gelungene App je nach Kategorie benötigt. Der Fokus liegt dabei auf Social Business und kleinen Unternehmen, wie an den Treuefunktionen und Benutzerprofil-Optionen zu erkennen ist. Die App-Benutzer können sich über E-Mail oder soziale Medien in der App anmelden, um Funktionen wie Community Walls, Chat, Check-ins und Sonderangebote zu nutzen.

Das Design der Vorlagen und des Editors ist toll – bis auf eine Kleinigkeit: Wir brauchten einige Stunden, um die Menüstruktur des Editors zu durchblicken. Es scheint innerhalb des Editors eine (oder zwei) zusätzliche Informationsebene(n) zu geben, was beim Hinzufügen von Menüinhalten mitunter für Verwirrung sorgt.

Da sich ein App-Baukasten aber nicht allein am Menü beurteilen lässt, werfen wir nun einen näheren Blick auf die Plus- und Minuspunkte von Shoutem:

Shoutem kostenlos testen!

$19.90/Mo

Basic

Nur HTML5-App mit Standardfunktionen.

$49/Mo

Advanced

Native Android- und iOS-App, Push-Nachrichten und Standardfunktionen.

$119.90/Mo

Unlimited

Alle oben genannten Funktionen plus iPad-App und API-Zugriff.

Treueprogramme:

Einzelhändler und Gastro-Betriebe werden die beiden Treuefunktionen von Shoutem nützlich finden. Zum einen können Kunden Treuepunkte sammeln, indem sie ihre Check-ins über soziale Medien oder verschiedene andere Methoden teilen. Man kann auch spezifische Anreize für den Besuch bestimmter Orte einrichten. Zum anderen gibt es eine „Special Deals”-Funktion, in dem maßgeschneiderte Sonderangebote für Benutzer erstellt werden können.

Support:

Mit mehr als 100 Knowledge Base-Artikeln und Videos hält der Online-Support jede Menge Informationen bereit. Auch der E-Mail-Support ist schnell und sehr freundlich und bietet bei Bedarf auch fortlaufende Unterstützung. Leider nur auf English verfügbar.

Social media integration:

Definitiv ein Highlight. Neben den üblichen Social Media-Optionen gibt es die „Shout“-Plattform, auf der sich Benutzer anmelden und ein Profil erstellen, Kommentare posten oder Inhalte hochladen können. Das funktioniert besonders gut bei Fan-Apps.

Apps in mehreren Sprachen:

Shoutem bietet die einzigartige Möglichkeit, Bereiche der App einfach selbst in eine beliebige Sprache zu übersetzen.

Oberfläche nur auf Englisch:

Erstaunlicherweise sind Website, Support und Editor von Shoutem nach wie vor nur auf Englisch verfügbar. Es bleibt zu hoffen, dass bald ein paar Sprachen hinzukommen.

Wenige E-Commerce-Optionen:

Bei einer Plattform, die in vielen Bereichen so überzeugt wie Shoutem, sind die spärlichen E-Commerce-Optionen eine Enttäuschung. Sie bestehen aus einer Shopify-Integration und einem Katalog, bei dem Käufe über externe Links abgewickelt werden müssen.

Verwirrende Menüstruktur:

Es klingt vielleicht banal, aber wenn das simple Hinzufügen von Funktionen zum Hauptmenü schon zum Problem wird, kann einem das den Spaß verderben. Erst nach einer „Einarbeitungszeit“ von mehreren Stunden konnten wir die verschiedenen Ebenen für das Hinzufügen von Menüinhalten langsam nachvollziehen. Deshalb empfehlen wir, sich vor dem Start einige der Video-Tutorials anzusehen.

Merkmal Bewertung Anmerkungen

Einfachheit

Man kann kostenlos alle möglichen App-Typen ausprobieren, bis man sich zur Veröffentlichung entscheidet. Die Registrierung dafür ist einfach. Problematisch ist der Menübereich, der sich nicht intuitiv erschließt und beim Hinzufügen von Funktionen für Verwirrung sorgt. Man braucht tatsächlich einige Stunden, um das System zu verstehen, was sehr schade ist, weil sich dahinter ein paar tolle Funktionen verbergen.

Design, Flexibilität und Templates

Es stehen nur 8 Vorlagen zur Auswahl, was nicht allzu viel ist, aber diese sehen gut aus. Um eine wirklich einzigartige App zu erhalten, muss man jedoch ziemlich viele Elemente ändern, da jede Vorlage ihre eigene, sehr spezifische Auswahl an Symbolen und Hintergrundbildern enthält.

Ein neuer CSS-Editor sorgt nun für noch mehr Flexibilität bei der Gestaltung, und falls man mit CSS nicht vertraut ist, kann einem offenbar das Designteam weiterhelfen.

Sprachen

Die Website ist nur auf Englisch verfügbar, das gilt auch für den Support und die Editor-Oberfläche. Positiv ist hingegen der Bereich zur regionalen Verwaltung, in dem man alle Textbereiche der App in eine beliebige Sprache übersetzen kann, wobei jede Sprachversion als separate App veröffentlicht werden muss.

Plattformen

iOS

Android

PWA

App-Funktionen

In-App Werbung

Ja

Werbung wird via MoPub und DFP unterstützt. Es gibt auch 4 verlinkbare Startbildschirm-Bilder, die potenziell für Werbezwecke genutzt werden können.

Push-Nachrichten

Ja

In allen Tarifen außer „Basic“ verfügbar. Beinhaltet geplante und segmentierte Push-Nachrichten.

Standortdienste

Ja

Mit diesen Funktionen kann man eine Reihe von Kartenoptionen nutzen oder lokale Apps erstellen. Es gibt auch eine Foursquare-Integration, mit der Benutzer an Orten einchecken können, die in der App definiert werden.

Andere Funktionen nutzen diese Integration, um Benutzern Veranstaltungen oder Orte in der Nähe anzuzeigen.

E-Commerce

Hier bietet Shoutem nur zwei Optionen: eine Shopify-Funktion oder einen Produktkatalog, in dem Kunden nur mittels Link zu einem externen Web-Shop einkaufen können.

RSS Feed-Funktion

Ja

RSS-Feeds können für viele Funktionen hinzugefügt werden, z. B. für „News“, „Video“ oder „Photos“. Man kann sogar einen Feed am Ende der Composite-Seiten hinzufügen – einer Funktion, die hier die Ordner ersetzt.

Eigener HTML Code

Ja

Bei den meisten Funktionen, die das Schreiben von Text ermöglichen, kann man eigenen HTML-Code hinzufügen. Eine eigene HTML-Funktion gibt es jedoch nur bei der Variante „Enterprise“.

Social Media Integration

Shoutem bietet eine gute Auswahl an Social Media Integration. Alle „üblichen Verdächtigen“ sind vertreten, dazu gibt es Funktionen, bei denen Benutzer sich anmelden, ihre Social Media-Fotos teilen, auf ihrer Pinnwand posten oder bei anderen Kommentare hinterlassen können. Neben Social Media gibt es noch Integrationsoptionen für das Streamen von Podcasts oder Radio sowie Gastro- oder Veranstaltungsintegrationen wie Eventbrite und Songkick.

Treueprogramme

Ja

Shoutem bietet zwei Treueoptionen, die einfach einzurichten sind. Mit der Funktion „Loyalty“ stehen verschiedene Kartenvarianten (Single- oder Multi-Card) zur Auswahl. Mit den Anpassungsoptionen der Funktion „Special Deal“ können die gewünschten Tage, Produkte, Rabattbeträge usw. für ein Sonderangebot festgelegt werden.

Newsletter Tool

Ja

Mit den Integrationsoptionen für Newsletterkonten von MailChimp und ConstantContact erhalten Benutzer einfachen Zugriff für die Anmeldung.

Profi-Funktionen

Login-Stufen

Nein

Nicht verfügbar.

iBeacons

Nein

Derzeit nicht verfügbar.

API

Ja

Im Tarif „Unlimited“ verfügbar.

Testfunktionen

Ja

Die Vorschau „Mobilizer“ für mobile Geräte ist zum Download verfügbar.

Analyse

Ja

Man kann die gut aufgestellten eigenen Analysen von Shoutem nutzen und auch Google Analytics integrieren.

Reseller-Programm

Ja

Support

Die englische Online-Hilfe deckt die meisten Bereiche gut ab. Zusätzlich gibt es ein paar wirklich hilfreiche Video-Tutorials, die man sich am besten gleich am Anfang ansieht. Der E-Mail-Support war relativ schnell und ebenfalls sehr hilfreich – es ging weit in die Details, und die Mitarbeiter waren immer äußerst freundlich.

Spaßfaktor

Obwohl dieser App-Baukasten viel zu bieten hat und voll von tollen Funktionen ist, kann einem bei der Menünavigation mitunter der Spaß vergehen.

Gesamtbewertung

3.9/5

Wenn man mit dem nicht sehr intuitiven Menüaufbau klarkommt, hat man mit Shoutem eine große Auswahl an Funktionen zur Hand, aus denen sich tolle Apps für eine Reihe von  Kategorien basteln lassen. Am besten eignet sich der Baukasten vermutlich für kleine Unternehmen, die auf Treueprogramme setzen, oder – dank der umfangreichen Social Media Integration – auch für Fan-Apps von Künstlern.

Mit Shoutem muss man in der Tat kein Entwickler sein, um eine eigene App zu erstellen. Das CMS bietet eine Fülle an Möglichkeiten, sofern man bereit ist, sich eine Weile in die Menüstruktur einzuarbeiten und ein paar Video-Tutorials anzusehen. Pluspunkte dieses Baukastens sind auf jeden Fall die Ästhetik und die vielen  Funktionen. Aus unserer Sicht empfiehlt er sich besonders für kleine Unternehmen, die mit Treueprogrammen arbeiten wollen, oder auch zum Erstellen einer Fan-Seite für Musiker – aufgrund der umfangreichen Social- und Media-Integrationsoptionen.

Leider werden Website und Support nur auf Englisch angeboten – eine deutschsprachige Hilfe sucht man vergeblich.

Wer API-Zugriff und iPad-Design benötigt, sollte sich vielleicht bei anderen Baukästen umsehen, die hier preisgünstiger und benutzerfreundlicher sind (bei Shoutem kostet derselbe Funktionsumfang rund 60 € mehr). Allen, die darauf verzichten können, sagen wir: Probiert es aus! Schließlich kann man bei Shoutem problemlos verschiedene Apps erstellen und testen, ohne einen Cent zu bezahlen.

 

Shoutem gratis testen

Ja, und zwar per E-Mail an den Support vor dem nächsten Rechnungsdatum. Es werden keine Gebühren berechnet. Zu beachten ist jedoch, dass durch die Kündigung des Kontos auch die App inaktiv wird.

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Ja, beides ist möglich. Beachte jedoch, dass – wie bei anderen Baukästen – bestimmte Funktionen nur in bestimmten Tarifen enthalten sind. Bei einem Downgrade können also Funktionen verloren gehen.

Für einen Tarifwechsel (egal ob nach oben oder unten) werden keine Gebühren berechnet.

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steve lamattina

Steve ist ein begeisterter App-Nutzer und gelernter Content Manager. Er war in Branchen wie Film, digitale Medien und Kunst tätig, während Technik und Mobilgeräte stets seine persönliche Leidenschaft blieben. Nun will er diese Begeisterung mit App-Erstellern, die am Beginn ihrer Reise stehen, teilen und sie mit ehrlichen Testberichten und Inhalten unterstützen.